Vorbereitung

Schon vor ein paar Wochen haben Meli und ich ins Auge gefasst, dass wir doch in den Osterferien irgendwas in den Bergen gemeinsam machen. Da hatten wir noch an ein paar Tage Skitour gedacht, wie in den Faschingsferien. Nachdem aber gefühlt schon seit Mitte März Frühling ist und schon lange kein Schnee mehr liegt, waren wir beide nicht mehr so in Winterlaune und es kam die Idee auf, doch an den Gardasee zu fahren. So ganz wollte ich den Winter aber dann irgendwie doch noch nicht beenden, schließlich hätte ich dann die letzte Wintersportaktivität in den Faschingsferien gemacht. Im Februar. Das kann eigentlich nicht sein. Vor zwei Jahren bin ich an meinem Geburtstag Mitte April noch langelaufen…

Nunja, Sonntagabend ruft mich Meli an und meint wir können ja auf dem Weg zum Gardasee noch eine Skitour machen, sie hätte da schon eine bezahlbare Unterkunft am Gardasee für drei Nächte gefunden. Schon war gebucht und ich packte am Montag meine Sachen, sowohl für Skitour, als auch zum Wandern und warum den Gleitschirm nicht auch mitnehmen? Achja, Meli wollte auch einen Klettersteig machen, also war jetzt (endlich) die Zeit, dass ich mir mal ein eigenes Klettersteigset gekauft habe. Bisher habe ich immer gesagt, dass ich mir erst dann eins kaufe, wenn ich es wirklich brauche.

Gibt’s hier noch Schnee?

Dienstag früh um halb 6 bin ich losgefahren, habe Meli in Krün aufgegabelt und wir sind nach Sterzing in Südtirol gefahren. Von dort hatte Meli in Facebook-Skitour-Gruppen ein paar gute Skitour-Bilder gesehen, also haben wir uns dort eine Tour auf das Schlotterjoch (oder auch Glaitner Hochjoch) rausgesucht. Als wir in das Tal hinter fuhren immernoch keine Spur von Schnee. Lediglich gaaanz oben auf den Bergen wars ein bisschen weiß. Langsam bekamen wir das Gefühl, dass das vielleicht ein Aprilscherz gewesen sein könnte – niemals kann man direkt vom Parkplatz loslaufen und hat nur zweimal ein paar Meter Tragestellen.

Es geht tatsächlich

Aber tatsächlich am Parkplatz standen noch drei weitere Autos und gegenüber ging ein Schnee-/Eisstreifen auf einem Forstweg los. Also Skier an und los.

wenn es auch an einigen Stellen echt eng ist…

Da sind wir wohl irgendwo falsch abgebogen…

Wir folgten den Spuren entlang des Forstwegs, immer wieder Bogen ein paar Spuren ab, wir blieben auf dem „großen Weg“. Irgendwann der Blick aufs Handy – „oh wir sind etwas zu weit links“. Nicht so schlimm, wir können uns einfach leicht rechts halten, dann kommen wir schon wieder auf den richtigen Weg. Das hat nur irgendwie nicht so ganz funktioniert, bzw. folgten wir Wegweisern zu einer Hütte, die leider die Falsch war… Jetzt waren wir über ein Kilometer Luftlinie zu weit links im falschen Tal.

Raus aus dem Wald

Wir beschlossen mal auf den Kammrücken zu laufen und zu gucken, ob man so ins Nachbartal kommt. Gesagt, getan. Oben am Grat wars das erste Mal sehr windig und somit schnell sehr kalt. Daher mit Abfellen beeilt und schnell wieder runter ins andere Tal. Dort waren wir dann die einzigen, aber zumindest oben vom Grat konnte man schon sehen, wo eine der beiden Routen zum Gipfel geht.

Blick auf das eigentliche Ziel
man hinterlässt aktuell keinerlei Spuren

Wieder aufgefellt und Richtung Gipfel aufgebrochen. Über ein steiles Stück zum Gipfelgrat, wo die eigentliche Route entlang ging. Allerdings keine einzige Spur (sichtbar). Oben am Grat angekommen hat es uns schier weggeblasen.

weiter hoch…
Blick aufs Ziel
oben scheint es windig zu sein…

Das war richtig stürmisch – selbst mein schwerer Alu-Tourenstock hing fast 90° im Wind. Dementsprechend sau kalt war es auch. Schnell wieder etwas unterhalb des Grat geflüchtet.

eigentlich stehe ich und versuche nur gegen den Wind anzukämpfen 😉

Da wars jetzt aber sehr steil und wie gut die Schneedecke hält ließ sich auch schwer beurteilen. Wir sind noch ein Stück weiter, aber mit der Steilheit, dem starken Wind und der damit verbundenen Kälte, haben wir dann schweren Herzens beschlossen abzufahren.

Tiefgefroren

Meli hat schon spätestens seit dem Sturmerlebnis ihre Hände nicht mehr gespürt und ist dann sogar mit Fellen die Abfahrt etwas runter, bis es windgeschützter war. Ich hab geübt bei starkem Wind abzufellen ohne, dass einem irgendwelche Klamotten wegeblasen werden.

Wieder bei Meli angekommen hatte sie immernoch keinerlei Gefühl in den Fingern und konnte sie kaum bewegen, so schlimm, dass sie nichtmals mehr die Schnallen vom Rucksack aufbekommen hat :O War also die richtige Entscheidung umzudrehen.

Jetzt über die richtige Abfahrt zurück auf die Forststraße und zurück zum Auto. Jetzt wussten wir auch, wo wir den Abzweig verpasst hatten…

Jetzt ist Frühling

Insgesamt trotzdem eine super Skitour, weil die beiden Täler einfach wunderschön weiß waren und wir somit eine komplett unverspurte Abfahrt hatten. Wären wir den richtigen Weg gegangen, hätten wir eine verspurte und dann gefrorene Abfahrt gehabt. Nicht so toll zu fahren.

Am Auto angekommen: Umziehen und bereit machen für Frühling 😉

Jetzt freuten wir uns aber beide auf Sonne und Eis am Gardasee. Das Eis konnte dann nicht bis zum See warten und wir machten kurz Halt in Sterzing um uns die schöne Altstadt anzuschauen.

Sterzing

Gegen 18 Uhr checkten wir im Hotel am Gardasee ein und machten uns kurze Zeit später auf dem Weg in die Stadt zum Essen. Natürlich Pizza.

Hallo Gardasee 👋🏻

Morgen beginnt der Frühlingsurlaub 😊

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