Ich habs mir mal wieder einfach gemacht und habe Vale einen Blogeintrag schreiben lassen:
Samstag, 24.08 – Königsjodlerklettersteig
Für den Aufstieg zum Hochkönig hatten wir uns die Variante über den Königsjodler entschieden. Das ist ein Klettersteig, bei dem es über insgesamt 1700 Klettermeter nach oben zum Hohen Kopf geht. Von dort aus sind es dann noch circa 30 bis 45 Minuten bis zum Gipfel des Hochkönigs. Zwar gilt der Klettersteig als einer der anspruchsvollsten der Ostalpen, bietet aber Aufgrund seines Verlaufs am Grad spektakuläre Aussichten.
Mitten in der Nacht

Da wir unsere Rucksäcke bereits am Vorabend gepackt hatten ging es für uns nach einem kurzen Frühstück um 5.00 Uhr los. Der Aufstieg wird mit schier unendlichen Kehren beschrieben, was sich nicht als Übertreibung herausstellte.


Gegen 7.30 Uhr war der zunächst erste Teil der Tour geschafft und wir legten am Einstieg unsere Kletterausrüstung an. Bereits am Einstieg war bemerkbar, dass sich der Klettersteig großer Beliebtheit erfreut. Aber wie bereits am Watzmann verteilten sich die Leute recht schnell und man hatte nicht das Gefühl von „Massentourismus am Fels“.


Der Klettersteig beginnt
In der ersten Hälfte unserer „Kraxelei“ passierten wir verschiedene Highlights wie den Jungfrauensprung. Eine gut 1.50 Meter breite Schlucht, die es mit einem beherzten Schritt zu überqueren gilt. Anschließend führte uns das Drahtseil immer wieder über die Zacken der Teufelshörner und am Grad entlang. Nach zwei Stunden klettern erreichten wir den Notausstieg ins Birgkar. Dieser sagte uns, dass wir die Hälfte des Aufstiegs geschafft hatten.




Wir nutzten die Gelegenheit für eine kurze Pause, bevor wir uns weiter auf den Weg Richtung Gipfel machten. Der zweite Teil startete dann gleich mal mit einer senkrechten Wand. Zwar waren in regelmäßigen Abständen Trittstufen im Fels installiert, die Arme wurden aber trotzdem zunehmend schwerer.



Danach war uns auch klar warum der „Königsjodler“ nicht zu unterschätzen ist. Nach zwei weiteren Stunden erreichten wir dann den Gipfel vom „Hohen Kopf“ und kurz darauf dann auch das Matrashaus auf den „Hochkönig“.





Runter wird nicht einfacher
Um die Tour an einem Tag zu schaffen, hatten wir den Abstieg über das Birgkar geplant. Die deutlich sicherere Variante wäre über das Arthurhaus, was aber mit einem Umweg von 7,5 km und einem Marsch an der Straße verbunden gewesen wäre. Das Birkar gilt als sehr steinschlaggefährdet und der „Weg“ führt durch recht technisches Gelände.

Die Helme wanderten also nicht wieder in den Rucksack und Konzentration war gefragt. Auf unserem Weg ins Tal kamen uns dann noch fünf Wanderer entgegen. Alle ohne Helm und recht überrascht, als wir sie darauf hinwiesen, was im oberen Teil noch auf sie wartet. In deren Fall war leider offensichtlich, dass sich alle nicht wirklich mit dem geplanten Aufstieg auseinandergesetzt hatten.


Kurz bevor wir den Einstieg des Klettersteigs erreicht haben, rutschte Valentin leider auf Geröll aus und schlug sich das Schienbein am Fels. Glücklicherweise passierte nichts Schlimmeres, außer einem Kratzer mit dem sich die Tour auf den Hochkönig für die nächste Zeit verewigt hat.

Nach gefühlt nicht endendem Marsch (scheinbar gilt das für die Kehren nicht nur im Aufstieg :D) erreichten wir dann nach 11 Stunden wieder unseren Bus.
Wir entschieden uns noch eine Nacht auf dem Parkplatz zu bleiben und unterzogen uns einer kurzen Katzenwäsche, um dann etwas gesellschaftstauglicher im Gasthaus nebenan Essen zu gehen.
Ein langer Tag endet
Als wir gerade dabei waren uns bettfertig zu machen, kam der Bauer, dem der Parkplatz gehörte, vorbei. Da wir die vorherige Nacht dort schon verbracht hatten wurde er natürlich auf uns aufmerksam und ermahnte uns kein Feuer zu machen oder Müll zu hinterlassen. Leider hatte er schon schlechte Erfahrungen mit Campern gemacht, die seinen Zaun zerstörten um damit ein Lagerfeuer zu machen. Freundlicherweise durften wir die Nacht aber noch dort verbringen.

Die Planung wie wir unseren morgigen Pausetag verbringen wollen, verschoben wir dann aufs Frühstück.
Tour-Fazit
Eine durchaus fordernde Tour die einem von Anfang bis Ende ein hohes Maß an Konzentration abverlangt. Die verschiedenen Ausblicke im Klettersteig und das Panorama vom Hochkönig können sich auf jeden Fall sehen lassen und entlohnen die Anstrengungen.
Blog-Info: Morgen (31.08) um 18 Uhr geht automatisch der nächste Beitrag online 🙂