Januar – after Kanada

Ponten und so

Als ich aus Kanada zurück kam, war im Allgäu Frühling. Keinerlei Schnee. Selbst auf den Bergen waren die Gipfel vielleicht gezuckert, aber eigentlich war alles grün. Gegen Ende Januar kam dann ein großer Wintereinbruch und es fiel innerhalb weniger Tage ca. 50 cm Schnee. Also direkt die Tourenski eingepackt und Samstag, wie auch Sonntag ins Tannheimer Tal den Ponten und das Wannenjoch hoch und runter laufen / fahren.

Endlich Schnee im Allgäu

Auf den Gipfel des Ponten hab ich es nicht ganz geschafft. Eigentlich bin ich extra nicht früh los, sodass schon Leute vor mir gespurt haben. Das hat auch ganz gut funktioniert, nur leider war scheinbar nie jemand super motiviert. Denn die Spur wurde auf dem Hochweg immer dünner, es sind immer wieder Leute umgedreht und abgefahren. Die nächsten dann ein Stück weiter, bis das selbst spuren dann wahrscheinlich doch zu anstrengend wurde und auch abgefahren sind.

Sehr viel Schnee… und keine Spur mehr ;D

Nunja, irgendwann kam ich auch ans Ende der Spur und musste selbst im Teils knietiefen Pulverschnee weiter spuren. Kurze Zeit später holte mich ein anderer Tourengeher ein und wir spurten abwechselnd bis zum Skidepot. Ich – hochmotiviert – wollte jetzt noch ganz hoch zum Gipfel. Also bin ich ohne Ski losgestakst. Das war anstrengend… Was ich bisher noch nicht erwähnt hatte: der Berg war mitten in der Wolke, die Sicht war also auf ein paar Meter eingeschränkt (vielleicht auch ein Grund, warum alle anderen nicht hoch sind).

Sicht?

Ganz oben fehlten mir dann die Latschen als Referenzpunkt und ich wollte nicht in irgendein Loch treten, also habe ich ca. 40m vor dem Gipfel umgedreht, bin zu den Skiern zurück (welche mittlerweile eingeschneit waren) und bin wieder bis zum Parkplatz abgefahren.

und geschneit hat es übrigens auch 😉

Nachdem der Lift allerdix<ngs noch nicht geöffnet hatte, es aber traumhafte Powder-Bedingungen waren, bin ich nochmal los und auf die Kühgundspitze hoch. Die Abfahrt natürlich wieder ein Traum.

Alles klar, die selbe Tour nochmal

Weils so gut war, gleich am Sonntag nochmal, nur diesmal ohne Ponten, sondern zweimal Kühgundspitze / Wannenjoch. Teilweise durch den Wald auch selbst gespurt. Leider wurde es am Nachmittag wieder wolkig, womit die Sicht bei der zweiten Abfahrt leider wieder etwas schlecht war.

Sonntagvormittag – Premium Wetter
Kühgundspitze
Blick von der Kühgundspitze zum Wannenjoch
Vergleich: Vormittag…
…Nachmittag 🙁

Wieder top Powder-Bedinungen natürlich. Aaaber das hatte aktuell auch noch einen großen Nachteil: Powder ist weich, heißt man ist auch beim Abfahren oft bis zu den Knien im tiefen Schnee versunken. Aufgrund der nicht vorhandenen Unterlage drückt der Ski so auch mal direkt auf den darunterliegenden Felsen durch, den man aber unmöglich vorher sehen kann… Das hat mein Ski irgendwann schmerzvoll erfahren müssen. Schindele sagt Totalschaden. Ich habe jetzt einen neuen Ski und eine Skiversicherung…

sogar die Oberseite ist aufgeplatzt…
der Neue ist jetzt blau 🟦

 

Kurze Winterphase

Mit dem Schneefall hat auch der Winter eingesetzt. Das hieß ich konnte endlich auch Langlaufen. Leider war die Schneelage trotzdem noch so knapp, dass es im Tannheimer Tal nicht wirklich möglich war. Ich war einmal und man hat jeden Hügel in der Wiese noch gemerkt… Kurze Zeit später einmal vom Oberjoch nach Unterjoch gelaufen… Ein Fehler, zum Glück kein Totalschaden am Ski, glaube nur ein kleiner Kratzer, aber ich habe auch stellenweise tragen müssen…

Vilsalpsee
Von Unterjoch nach Oberjoch – hier gings mal gut 😉

Daher habe ich mir schneereichere Alternativen gesucht. Balderschwang geht natürlich immer, aber da zahlt man für Parkplatz und Loipengebühr, zudem die lange Anfahrt. Und über 20€ sind mir für einmal Langlaufen dann einfach zu viel Geld.

Top (wirkende) Bedingungen im Rohrmoos

Entdeckt habe ich dafür die Schwende-Loipe im Kleinwalsertal. Sie liegt landschaftlich super schön, hat auch Höhenmeter und ist mit 10km pro Runde auch angenehm lang. Dort war ich dann sogar 3x diesen „Winter“.

Schwende: Grenzlandloipe
ganz süß in Schwende: Sie stellen Schilder für eine echt nicht kritische Abfahrt auf 😀

Alle Ziele verfehlt

Eigentlich wollte ich diesen Winter einmal die 100km Langlaufen und einmal den ganzen Tag Skitour gehen und gucken wie viele Höhenmeter ich schaffe (mit 4424hm als Minimum und 8848 als Ziel – Everesting). Naja, nachdem man nicht wirklich trainieren konnte, blieb die Motivation aus. Aber immerhin einmal über 50km laufen habe ich geschafft und bin am 08.02 in Gunzesried Säge vier Runden gelaufen. Das macht dann 53km und über 1000 hm. Immerhin ein Langlauf-Höhenmeter-Rekord. Ein kleiner Trost.

Gunzesried Säge, einfach traumhaft da oben

Achja, der Skitrail auf den ich mich am allermeisten den Winter gefreut habe, ist erst verschoben, dann wegen Schneemangel abgesagt worden… Jetzt freue bzw. eher hoffe ich auf nächsten Winter.

 

Zu viel das bisschen Schnee ausgenutzt?

In den 2-3 Wochen, wo wirklich etwas Schnee lag, habe ich es natürlich gut ausgenutzt. Nur leider hat meinem Fuß das wohl nicht allzu gut gefallen. Ich bin letzten September beim Gleitschirmkurs mal umgeknickt und habe seitdem morgens bei den ersten Schritten Schmerzen im linken Fuß. Das hatte sich aber weitestgehend beruhigt, bis ich in Kanada einmal mit dem Ski etwas blöd an einem Baum eingefädelt bin und es mir den Fuß etwas verdreht / geknickt hat, bis die Bindung ausgelöst hat. Seitdem ist es wieder deutlich schlimmer geworden. Zum Glück nicht beim Laufen, sondern nur wenn ich festere Schuhe trage, sprich Langlauf- oder Tourenschuhe.

Bei so einer abendlichen Sonnenuntergangswanderung (hier auf die Hohe Kugel bei Hohenems beim Bodensee) merke ich zum Glück nichts vom Fuß
Blick Richtung Schweiz

Naja – zeitlicher Vorgriff – Orthopäde sagt das hängt mit meinem Plattfuß zusammen, kann man eigentlich nichts machen. Erstmal Ruhe, dann wird das schon wieder, wahrscheinlich. Nunja, das – und natürlich die aufgrund von Schneemangel fehlende Motivation weiter zu fahren – war dann der Grund, warum ich tatsächlich schon am 20.02 das letzte Mal beim Langlaufen war. Gerade mal 15x Langlaufen und zehn Skitouren habe ich somit in dem Winter geschafft… Letztes Jahr waren es 26x Langlaufen und 22 Skitouren und da ist der März auch fast komplett ausgefallen…

Fazit: Scheißwinter.

Von zweieinhalb Skitour-Ausflügen gibt’s jetzt aber noch extra Blogeinträge, weil die es wert sind 😉 Wenn mal was ging, dann wars ja meistens echt schön.

Nach einer Winterwanderung….
…habe ich es sogar mal zum Gleitschirmfliegen geschafft 🙂

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