Der Weg zu GCT

Erstmal Hallo, hier schreibt Max. Nico hat gemeint ich könnte Mal einen Gästeeintrag machen und da eignet sich das heutige Abenteuer gut dafür, da wir beide noch nicht mit einem Ski-doo unterwegs waren. Da ich letztes Jahr schon in Revelstoke war, sind die Ski-Tage mehr Alltag als ein ganz neues Abenteuer. (Außerdem kommt er gerade mit Blogs etwas in „Zeitdruck“ und will etwas Arbeit abwälzen).

Kommentare von Nico in kursiv 🙂

Ein Ski-Doo auf Pickup, sieht man häufig…

Der Tag ging heute damit los, dass Nico schnell zum Optiker musste um nach Kontaktlinsen zu fragen. Wie schon im vorherigen Blog geschrieben, läuft bei ihm manchmal die Brille an, was bei Sportarten wo ein Baum dir plötzlich im Weg stehen kann etwas… problematisch ist. Ich musste sowieso zum Skigebiet um etwas Equipment fürs Schneemobilfahren zu holen (Skibrille, Sturmhaube, etc.). Also hab ich ihn beim Optiker raus geschmissen und bin weiter. Wie sich herausgestellt hat, kann man in Kanada ohne Rezept keine kaufen, also hat er für meine 15-minütige Fahrt nach anderen Sachen gesucht die er im Ort erledigen kann. Nix davon ging, weil alles zu war.

Vorbereitungen

Nach der Abholung gings dann weiter zu Great Canadian Tours (GCT), der Firma, die uns Ski-Doos und Guide zur Verfügung stellt. Angekommen haben wir beim Aussteigen einem Typen dabei zugesehen, wie er von der Ladefläche seines Trucks einfach das Schneemobil rückwärts runtergefahren ist (ohne Stufen oder so; dass die runtergeklappte Ladefläche die gut 200kg von einem Schneemobil aushält, hätte ich nicht gedacht) und sind dann weiter zur Rezeption.

Zwei Ski-Doo auf Pickup, auch sehr häufig anzutreffen. Lediglich die Doppelbereifung hinten ist nicht so oft zu sehen

Beim Anmelden hat dann einer der Rezeptionistinnen dann plötzlich auf Deutsch mit uns geredet, da sie bei Nico’s Anmeldeformular gesehen hat, dass er aus Kempten war, wo sie studiert hat. Deutsche sind schon überall.

Uns wurden dann noch Klamotten, Schuhe, Lawinenrucksack und Piepser gegeben und während des Umziehens haben wir unsere Crew getroffen. Kleine Gruppe heute: Millie (Australierin), Nico, ich und Guide Remi (aus Québec).

Draußen standen schon unsere Maschinen. Einmal bei jeder herumlaufen, um Vorschäden an zu sehen, kurze Einweisung wie alles funktioniert und wir sind drauf und los geht’s.

Qualitätscheck und Einweisung

Kurzer Einschub: wir haben den Halbtagestrip „Backcountry“ gebucht, wo man etwas Spaß abseits der Trails haben kann und jeder sein eigenes Schneemobil bekommt. Habe ich mir als spaßiger vorgestellt, als nur den Trail hoch und runterzufahren, und dann möglicherweise auch noch eine Maschine zu teilen. Die Trails sind hier übrigens gespurt, wie Langlaufloipen.

Wie Langlaufloipen, nur für Schneemobile

Die ersten Meter

Also, wir sind unterwegs. Wir kreuzen erstmal die Einfahrtsstraße, wo der erste schon stecken bleibt, nämlich ich. Auf der Straße war zu viel Eis und ich bekam nicht genug Griff um wieder auf dem Trail zu kommen. Remi kam zurück und hat mich von Hand hochgezogen während ich Gas gab. Remi kommt uns allen noch öfters zur Rettung/Ausbudeln. Danach auf einer offenen Fläche mal ein paar Achter fahren, um uns an die Motorschlitten zu gewöhnen. Schnell wurde von uns allen festgestellt, dass das Fahren sehr auf die Hände geht. Der einzige wirklich feste Kontaktpunkt zwischen Mensch und Maschine sind die Hände, die zudem noch bremsen und beschleunigen müssen. Sitzen tut man weniger und die Füße stehen auf einem Gitter. Kurze Tech-Fakts zwischendrin: Es waren Ski-Doo Summit SP 600 SP, also 600ccm, 114 PS auf 205 kg plus unser Gewicht. Kein Wunder also, dass das ordentlich zieht, wenn die Fliehkraftkupplung recht ruckartig einkuppelt und es plötzlich auf einen Schlag nach vorne geht.

Ready

Auf zur Frisby Ridge

Nach dem kurzen „Training“ ging’s dann auf die Trails von Frisby Ridge. Wir fuhren schön hintereinander, wobei mich Nico nach halber Strecke frech überholt hat (hast du doch später auch gemacht :P). Remi war vorne, hat uns geführt und ist immer wieder stehen geblieben um nach zu fragen ob alles gut ist. Diese Stopps waren zu Beginn sehr willkommen, da sich meine rechte Hand (wo das Gas ist) schon etwas zum Verkrampfen anfing. Immer weiter hoch ging es und das Fahren auf dem Trail hat schon Spaß gemacht. Nach ca. 14km Fahrt machten wir unseren ersten Stopp, an der Hütte von der Organisation, die die ganzen Trails präpariert.

Erster richtiger Stopp

Kurz etwas zur Wetterlage. Für heute war bewölkt mit Sonne vorhergesagt. Von der Bewölkung war bis jetzt viel zu sehen, von der Sonne nicht so viel. Schnee war nicht viel neuer da, aber es gab eine ganz kleine Schicht Neuschnee.

Beginners Bowl

Nach Pausen-/Pinkelstopp (und Gas-Hebel Anpassung) ging es dann weiter hoch zu unserem „Playground“ (ein Anfänger Gebiet abseits des Trails wo man so ziemlich machen kann was man will). Die Bedingungen waren super. Wir sind gerade so durch die Wolkendecke gebrochen, haben also im Hintergrund die Berggipfel und blauen Himmel über uns, aber können für Atmosphäre immer Mal wieder in die Wolken abtauchen wenn wir wollen. (Nico hat hier sicher ein Bild davon eingefügt).

Foto? Natürlich 😉

Und dort hat uns Remi losgelassen, nach kurzem Briefing in welchem Bereich wir fahren dürfen. Ich preschte los und hörte hinter mir Nico und Millie auch Gas geben, dann haben wir uns immer Mal wieder gekreuzt.

Max ist bereit…
…und düst los

Dann haben wir drei schon das erste gelernt. Abseits vom hart gepackten Trail, wo der Boden weicher ist, heißt rechts lenken nicht rechts fahren. Dem Schlitten ist egal in welche Richtung die Kufen zeigen. Wenn man die Geschwindigkeit und Gewichtsverlagerung nicht drauf hat, fährt der wohin der will (also Bergab). Nico ist in ein kleines Tal zwischen zwei Hügeln geendet, wo Remi im einen Trick zeigen musste um heraus zu kommen (mit beiden Beinen auf einer Seite stehen – ja so sehr muss man da sein Gewicht verlagern, damit das Ding die Kurve dahin fährt wo man will). Während ich den beiden zugesehen habe, bin ich beim Bergauf fahren dann mit meinem Ski-Doo stecken geblieben (eingegraben) und musste etwas warten, bis Remi mit Nico fertig war. Nach etwas Ausgraben ging’s dann auch schon weiter. Hin und her auf der Fläche und um Bäume, das macht schon sehr Spaß. Immer wieder mussten wir drei aber Pause machen, da das Fahren schon sehr anstrengt (was ich nicht von den Videos im Internet gedacht hätte). Während so eines kurzen Stopps bekamen wir dann auch noch Besuch von einer anderen Gruppe und einem Rebhuhn. Das Rebhuhn hat sich um unsere lauten Maschinen kein bisschen gekümmert und ist auch Mal auf Remis Kopf zu geflogen. Die Hühner scheinen hier ziemlich abgehärtet zu sein was Menschen angeht (im Skigebiet gibt’s auch eins).

das hat sich echt gar nicht an den Motorengeräuschen und uns gestört…

Mittlerweile sind wir schon etwas sicherer geworden und haben mit kleinen Sprüngen angefangen. Bei einem Sprung, wo ich Nico gefilmt habe, ist er kurz darauf in einen vergrabenen Baum gescheppert das es ihn über den Schlitten geschmissen hat. Ist passiert, Videobeweis ist da.

Nach etwas Ausgraben ging’s dann weiter zur kleinen Hütte von GCT. Während wir uns erholt haben, ist Remi kurz abgedampft um ein paar Schneetests zu machen (durch das vergangene Wetter ist die Lawinengefahr gerade recht hoch).

Pause

Wieder heimwärts

Etwas darauf ging’s dann an den Trails wieder zurück, aber über Umwege. Wir haben immer wieder kleine Abstecher vom Trail gemacht, was alles etwas abenteuerlicher machte. Nico und ich sind mittlerweile schon so, dass wir uns gegenseitig manchmal überholten.

Bei einem Bergaufstück habe ich dann ein paar Tipps von Remi gebraucht, bin dann aber mit Vollgas und keinem Bodenkontakt der Kufen im Tiefschnee rübergekommen. Das hätte ich gerne gesehen, aber wir waren schon etwas weiter, bis wir gemerkt haben, dass Max fehlt.

Das Video habe ich gefilmt, während wir auf Max und Remi gewartet haben.

Weiter ging’s die Trails zurück zum Parkplatz zurück, wobei dann doch auch noch was Interessantes passiert ist. Da die Erschöpfung jetzt dann doch gekommen ist, hat Millie in einem Moment wahrscheinlich etwas zu viel Gas gegeben und ist seitlich vom Trail in einen Graben geflogen. Ihr ist nichts passiert und der Schlitten kam dann auch nach etwas graben heraus. Nico hatte auch einen kurzen Schlenker in einer Kurve, aber nichts schlimmes daraus geworden.

Ausbuddelaktion

Zurück am Parkplatz und umgezogen war der halbe Tag dann schon vorbei.

Fazit: macht mega Spaß, Wetter war super und das Motorschlittenfahren ist sehr viel anstrengender als gedacht (zum Glück nur den Halbtagestrip genommen und nicht den Ganztags. Nico hat jetzt schon Blasen an den Händen).

Vielen Dank für den tollen Blogeintrag Max!

Tolle Erinnerungen bleiben.

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