Allgemeines

Bevor ich jetzt von unseren ersten beiden Tagen auf Skiern berichte, erstmal was Allgemeines zum Skigebiet, wo wir hier eigentlich sind. Der Berg ist der Mount MacKenzie, der Gipfel ist auf 2456m, Revelstoke, der Ort unterhalb, liegt auf etwa 500m. Insgesamt gibt es vier Lifte, der höchste endet auf ca. 2230m. Es gibt eine grüne (=leichte) Piste von ganz oben bis ganz unten, welche auf ca. 15km die gut 1700 hm zurücklegt und die längste Abfahrt Nordamerikas ist. Diese und ein paar blaue Pisten werden auch präpariert, der ganze Rest ist einfach sich selbst überlassen, sprich Tiefschnee, Wald, Felsen,… Es gibt insgesamt 75 benannte Abfahrten, davon sind 12% grün, 24% blau und die restlichen 45% schwarz oder doppelschwarz. Diese Zahlen erklären, warum man hier fast keine Anfänger sieht.

eine Karte vom gesamten Berg

Eine Karte mit allen Abfahrten findet ihr hier:

https://www.revelstokemountainresort.com/site/assets/files/2840/revelstoke_trail_map_winter.pdf

Endlich auf die „Piste“

es geht los!

Montag, 26.12, sind wir gegen 8:30 Uhr am Lift angekommen und sind die ersten beiden Lifte (Gondellift) hoch, kurz zu einem der drei Sessellifte gerutscht und Max hat mich da erstmal auf die Anfängerpiste mitgenommen. Waren schließlich auch die ersten Meter mit den mir völlig fremden Skiern. Das ging ganz gut und wir haben uns etwas mehr vorgetastet. Leider war es eine invertierte Wetterlage, somit hat es oben am Berg nass geschneit, sogar fast geregnet und unten waren es ca. -4°C. Nachdem ja fast nichts gespurt ist, war Tiefschneefahren eine ziemliche Qual. Also haben wir uns erstmal am mittleren Teil des Bergs aufgehalten.

Es gibt ja einige Varianten, mit denen man die grüne Piste abkürzen kann. Wir haben einiges ausprobiert 😉

Einmal mussten wir natürlich auch mal ganz hoch. Es war schon öfter so, dass die Lifte kurzzeitig langsamer liefen, weil der Wind so stark war. Kurz bevor wir ganz oben waren, blieb der Lift stehen und wir baumelten im nassen Schnee mit kräftigem Wind in unserem Sessel umher. Nach ein paar Minuten ging es weiter. Oben wars natürlich auch sehr windig, der Schnee nicht besser, also sind wir wieder bis in den Mittelteil runter und haben Mittagspause gemacht.

Am Nachmittag dann mal zu Max „Lieblingslift“/Arbeitsplatz, dem Ripper-Chair(-Lift).

Gipfelstation des Ripper-Chair (ein Tag später, daher sind hier mehr Leute)

Der war am Vormittag mal für eine ganze Weile ausgefallen, was den Vorteil hatte, dass dort bisher nur sehr wenige Leute gefahren sind. Am oberen Stück („Denver Dollars“ bis Burn Down kreuzt) ist sogar nur eine Person vor uns runter und der Schnee war tatsächlich ganz gut. Definitiv die beste Abfahrt bisher. Wir sind noch ein paar andere Abfahrten am Ripper gefahren und haben sogar mal kurz die Sonne gesehen.

Das obere Stück am Ripper-Chair
Sonne!

Dann waren die Beine langsam aber schon müde und wir machten uns auf den Weg ins Tal. Irgendwann am Tag war sogar mal eine schwarze Abfahrt dabei. Max meint das sieht bei mir sogar einigermaßen gut aus. Zumindest sieht es scheinbar sicherer aus als es sich anfühlt ;D

Auf den Fotos sieht es oft so aus, als wären wir ganz alleine. Das ist in sehr vielen Fällen sogar richtig, denn heute waren nur wenig Leute unterwegs. Jeder der die „Wahl“ hat, ist nicht gegangen, da das Wetter einfach nicht so toll war.

Um ca. 15 Uhr waren wir wieder am Auto, waren auf dem Heimweg noch einkaufen und haben dann erstmal die Beine hochgelegt 😉

 

Tag 2: Deutlich bessere Bedingungen

Wieder starteten wir kurz nach halb 9 und fuhren direkt bis zum Ripper und wieder Denver Dollars runter, nur diesmal komplett. Meh. Das hat kein Spaß gemacht. Unter den ca. 10cm Neuschnee war eine Schicht Bruchharsch und darunter dann der schwere, nasse Schnee. Auf dem letzten Stück habe ich mich dann auch zum ersten Mal in den Schnee gelegt. Natürlich vergessen den „snow skirt“ (wie auch immer das auf deutsch heißt – dieser kleine engere „Rock“ innerhalb der Jacke, damit kein Schnee von unten in die Jacke kommen kann) zu zumachen und direkt Schnee am Rücken gehabt. Naja, ich war eh zu warm angezogen. Also gleich mal das Thermounterhemd aus und nur noch Pulli und Jacke an, zudem noch Kontaktlinsen rein, denn unter der Skibrille beschlägt die Sehstärkebrille doch immer wieder.

Bild von gestern – da war die Lage besser 😉

Naja um zum Stoke-Chair rüber zu kommen mussten wir eh nochmal den Ripper-Chair hoch. Dort oben dem Webcam-Neuschnee-Anzeiger-Gnom einen Besuch abgestattet ( https://www.revelstokemountainresort.com/conditions/webcams/ ), den kannte ich bisher nur von den Webcam-Bildern.

in dem eingezäunten Bereich steht der Zwerg
gar nicht so groß, wie man ihn erwartet

Um zu der Messstation hinzukommen musste man auch ein Stück durch den Tiefschnee, das ging sehr gut. Auf der weiteren Abfahrt merkten wir, dass es doch einige Stücke gibt, die ganz gut sind. Ein einer Stelle hielt Max mit einem fragenden Blick am Rand der grünen Piste / Verbindungsstück an und guckte den Hang hinunter. Ein fast unverspurtes Stück, aber auch sehr steil. Ich ließ ihn mal vor fahren, ob das nur gut aussieht oder auch so weich ist. Es war weich und wirklich super zu fahren.

Max: „Wollen wir hier runter?“
Nico-Suchbild

Das ist hier so verrückt. Es ist ganz normal, einfach mal von der präparierten Piste in den Wald oder ein anderes steileres Stück abzubiegen. Die ganzen Wälder haben ja sogar auch Namen und sind mit Schwierigkeitsgraden versehen und beschildert. Ziemlich cool, so läuft man nicht Gefahr plötzlich in einem Stück zu laden, was überhaupt nicht seinem Können entspricht.

Später ging es rüber zum Stoke-Chair, also ganz hoch auf den Berg. Dort waren auch super Bedingungen (oder zumindest deutlich besser als gestern). Das erste Mal sind wir in der Seperate Reality Bowl (links vom Lift) runter und somit irgendwann auf den Stay Hungry gekommen. Im Wald haben wir uns das erste Mal verloren und uns erst auf der nächsten Piste wieder getroffen.

Der Wald war teilweise auch recht dicht

Danach ging es nochmal den Stoke hoch und auf der rechten Seite irgendwie durch den Wald entlang des Last Spike Upper nach unten zur „Gipfelstation“ der Gondelbahn zum Mittagessen.

Auf der Webcam konnte man uns sogar sehen 😉

Jetzt wollte mir Max noch die North Bowl zeigen. Dort sind alles schwarze Pisten, er scheint also Vertrauen in meine Skifahr-Künste aufgebaut zu haben ;D Insgesamt sind wir dann da noch zweimal runter. Einmal den Sweet Spot und einmal den Meet the neighbours. Das sind echt coole Abfahrten.

die „North Bowl“

Anschließend ging es über die grüne, superlange Piste bis nach unten. Das war echt ganz schön lang ;D Die gut 60km (inkl. Lift) und 7000hm bergab in unsanften Gelände merken wir beide deutlich in den Beinen. Nach kurze Shoppingrunde ging es nach Hause.

Blog Info

Ich denke, dass ich jetzt immer mehrere Tage zu einem Blog zusammenfasse, ihr könnt euch also nicht mehr jeden Tag auf einen neuen Blog freuen, sondern nur noch jeden 2-3 Tag…

Morgen muss Max arbeiten, ich werde ihn hin bringen, damit ich das Auto habe und mir dann mal Langlaufausrüstung leihen und die Loipen hier ausprobieren.

Bis dann!

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