Hochweg & Krottenkopf

Wie schon im letzten Eintrag geschrieben, stand in der zweiten Pfingstferienwoche wieder Wandern mit Meli auf dem Plan. Ziel war der Heilbronner Höhenweg von der Kemptner Hütte zur Rappenseehütte, mit jeweils einer Übernachtung. Aufgrund des 9€-Tickets planten wir die Anreise diesmal mit dem Zug und ich stieg in der Früh in Kempten zu Meli in den Zug und wir fuhren nach Oberstdorf. Von dort aus noch mit einem Kleinbus weiter Richtung Spielmannsau. Von dort ging es los zur Kemptner Hütte.

Hier ist noch alles Grün
der Weg teilweise nass

Nach knapp 2 Stunden erreichten wir die Kemptener Hütte und haben dort unsere Rucksäcke etwas erleichtert und kurz Brotzeit gemacht. Weiter gings Richtung Krottenkopf.

Zuerst über den Sattel oberhalb der Hütte, dann leicht bergauf am Hang entlang Richtung Gipfel. Die letzten ca. 300 hm ging es dann über grobes Gelände. Perfekt, nicht allzu schwer, aber trotzdem so, dass es ständig fordert. Belohnt wurden wir mit einer wundervollen Aussicht.

Es wird steiler
und steiniger
Panorama am Krottenkopf
Geschafft 🙂

Sehr angenehm so komplett ohne Zeitdruck unterwegs zu sein. Wir haben hoch etwas länger gebraucht, als wir gedacht haben, da die Hütte aber reserviert war und es trotzdem erst früher Nachmittag war, hatten wir kein Grund uns zu beeilen und liefen gemütlich zurück zur Hütte.

und wieder runter…
Aussicht genießen
wieder am Hang entlang Richtung Kemptner Hütte

Nach dem Abendessen zum Sonnenuntergang nochmal vor die Tür und ein paar Fotos machen.

sie geht unter…
…ist untergegangen.

 

Heilbronner Höhenweg

Als wir nach dem Frühstück los sind, hob gerade der Rettungsheli vor der Hütte wieder ab. Faszinierend und bestimmt als Pilot auch super cool so durch die Berge zu fliegen. Allgemein sagen wir öfter einen Übungsheli durch die Täler fliegen. Auf Dauer dann schon nervig laut, aber gut, ich will ja auch gerettet werden und irgendwann müssen sie auch üben…

Der Heilbronner Höhenweg verbindet die beiden Hütten Kemptner Hütte und Rappenseehütte. Auf dem Weg kommt man an ein paar Bergen vorbei und ein Gipfelsammler wie ich, kann die natürlich nicht alle links liegen lassen 😉 Wir beschlossen auf jeden Fall mal die Mädelegabel mitzunehmen und dann evtl. noch das Hohe Licht. Erster Gipfel stellt auch in knapp die Halbzeit dar.

Gemütliches vor-sich-hinlaufen

Die Route ist auch dafür bekannt, dass dort einige Steinböcke heimisch sind. Kurz bevor wir das große, bereits aus Erzählungen bekannte, Schneefeld erreichten, erspähten wir die ersten Steinböcke auf Kammspitzen liegen. Meli packte das Teleobjektiv aus und fotografierte die beiden. Wir standen also da und guckten auf die beiden Steinböcke auf der anderen Seite. Nach und nach entdeckten wir noch mehr. Und noch mehr. Und noch mehr. Der ganze gegenüberliegende Hang ist voll von Steinböcken. Sie sind schon sehr gut getarnt.

auf diesesm Bild sind über 10 Steinböcke 😉
mal zwei in Nahaufnahme
wenn Meli und ich unterwegs sind ;D

Vom Schneefeld aus ging es jetzt erstmal einen wieder ziemlich felsigen Weg hoch auf die Mädelegabel. Da eh nur wenige Menschen unterwegs waren, beschloss Meli ihren Rucksack unten liegen zu lassen, statt den da mit hochzuschleppen. Zudem war gerade die Einstiegsstelle nicht super einfach und wir dachten, wenn es so weiter geht, ist es ohne Rucksack eindeutig besser. Im Endeffekt war es aber nur der Einstieg, der Rest war auch mit Rucksack kein Problem.

Schneefeld-Panorama
Schneefeld-Panorama 2
der Einstieg war das schwierigste…
Blick von der Mädelegabel

Auf dem Hoch- und Runterweg konnten wir schon ein paar Leute beobachten, wie sie auf dem Schneefeld rumrutschen. Jetzt waren wir dran.

fast geschafft

Bisher war der Weg ein einfacher Wanderweg, nach dem Queren des Schneefelds gings dann durchgehend am Fels weiter. Nichts mehr mit „einfach vor sich hinlaufen“. Das hat natürlich auch zur Folge, dass wir nicht mehr so schnell voran kamen und Mädelegabel wohl doch nicht Halbzeit war 😉 Aber wir haben ja Zeit. Es ging über den Bockkarkopf und den Steinschartenkopf Richtung Hohes Licht.

Weiter…
und weiter 😉
Man sollte gucken, wo man hintritt 😉

Am Abzweig zum Hohen Licht angekommen bin ich schnell die 150 hm hoch gesprungen, während Meli ihre von Druckstellen geplagten Füße erholte. Danach ging es wieder über ein Schneefeld zur Rappenseehütte.

Der Wegweiser hat sich gut versteckt 😉
Blick vom Hohen Licht 1
Blick vom Hohen Licht 2
Blick vom Hohen Licht 3
Runter übers Schneefeld

In diesem Fall hat uns das Schneefeld eine Menge Zeit gespart und Spaß gebracht. An anderen Stellen, war der Weg jedoch durch den Schnee schwerer passierbar. Insgesamt war die Etappe von der konditionellen Anforderung nicht so schlimm, aber die geistige Anforderung ist definitiv höher. Gerade in den zweiten Hälfte gab es keinen Meter, wo man einfach mal vor sich hinlaufen konnte, das ermüdet nach 7-10km auch.

Sieht spektakulär aus…
…ist aber eigentlich halb so wild 😉
Sieht aus spektakulär aus, im schlimmsten Fall rutscht man aber nur auf den Weg unten drunter.

Kurz vor der Rappenseehütte begegneten wir einigen Murmeltieren und packten dafür das zweite Mal das Tele aus.

direkt im Fokus
Revierkämpfe?

Nach dem Beziehen des Zimmers noch einen kleinen Spaziergang zum eigentlichen Rappensee in Sonnenuntergangsstimmung.

Sonnenuntergangsstimmung am Rappensee
Rappenseekopf
Kleiner Tümpel neben der Rappenseehütte

Schlechtes Wetter

Für den Donnerstag hatten wir uns eigentlich noch überlegt vor dem Abstieg noch auf den Rappenseekopf und Hochrappenkopf zu gehen. Allerdings regnete es in der Früh und die Gipfel steckten in Wolken. Besserung war nicht wirklich in Sicht, daher lieber direkt runter ins Tal.

War definitiv die richtige Entscheidung, denn noch auf dem Weg nach unten kamen wir in ein kurzes Gewitter und ein weiteres zog etwas ein Stück weiter vorbei…

Von der Alpe Eschbach gings wieder mit dem Bus nach Oberstdorf und dann mit dem Zug zurück nach Kempten.

PS: der Husten war natürlich auch dabei, nervig, aber außer trockener Husten nichts schlimmes.

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