Jetzt habe ich schon seit September nichts mehr von mir hören lassen. Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht unterwegs war 😉 Eine Zusammenfassung der schönsten Touren gibt’s jetzt zum Jahresabschluss hier.
Mein (im August erst definiertes) Ziel dieses Jahr auf 100 Gipfel zu erklimmen habe ich nicht geschafft, aber das zweite Ziel, dass es 50 verschiedene Gipfel werden, das hat geklappt. Übrigens gibt’s jetzt hier eine Liste aller Gipfel.
September – Weniger Zeit –> Mehr Trailrunning
Sportlich wird aufgedreht – Jagd nach persönlichen Rekorden
Die letzte Ferienwoche habe ich nicht nur mit der 6-Gipfel-Tour aus letzten Blogeintrag ausgenutzt, sondern war auch wieder Skirollern und bin auch mal eine etwas größere Runde mit den neuen Trailrunning-Schuhen gelaufen.
Dann ging die Schule wieder los, mein erstes Jahr nach dem Referendariat, diesmal plötzlich sehr viele Stunden (Mehrarbeit sei Dank), neue Abteilung, neue Fächer, keine Ahnung. Schon nach dem ersten Schultag brauchte ich einen Ausgleich und bin die Sonnenkopf – Schnippenkopf – Runde zum Sonnenuntergang getrailrunned. Am Wochenende dann ein neuer Skiroller-Distanzrekord mit 40km in Oberstdorf. Läuft.
5-Gipfel-Trailrun
Am nächsten Wochenende plante ich wieder eine größere Trailrunning-Runde. Die 6-Gipfel-Tour waren etwa 24km mit 1800hm. Da dachte ich mir, dass ich etwas mehr auch mal als Trailrun machen könnte. Großer Daumen stand schon lange auf dem Plan, da man ihn von meiner „Standard“-Abendrunde vom Sonnenkopf und Schnippenkopf nämlich immer gut sieht.
Zudem ist da der Hintersteiner Breitenberg in der Nähe, der schon seit 2020 auf dem Plan stand. Also habe ich mir eine Route von Hinterstein auf den Großen Daumen, weiter auf die Rotspitz und vor zum Breitenberg, geplant.
25km, 1600hm, 5 Std. sagt komoot. Dass es dann etwa 2000hm werden wusste ich, da komoot immer etwas wenig angibt. Als ich um kurz vor 9 ins Hintersteiner Tal einfuhr, war das schon gesperrt und ich musste den ersten Parkplatz nehmen. Heißt, dass ich entweder mit einem vollen Corona-Touri-Bus fahren muss oder etwa 6km mehr laufen muss. Corona ist keine Option, also laufen.
Nach 2:44 Std war ich dann die 1400 hm und knapp 15km zum Großen Daumen (2280m) hochgelaufen.
Jetzt sah ich auch, welchen Weg ich eigentlich geplant hatte: erst ein Stück zurück ins Tal, dann wieder hoch auf die Rotspitz. Die Alternative war über den Kleinen Daumen und somit einen Teil des Hindelanger Klettersteigs. Naja, der Weg bis zum Kleinen Daumen sah leicht aus, also beschloss ich dort auf jeden Fall mal hinzulaufen (Gipfel sammeln und so…). Der Weg war einfach, der weiterführende Weg bergab sah dann nicht mehr ganz so entspannt aus. Da aber überall ein Stahlseil zum Festhalten verankert war, sah ich kein Problem und bin dann dort runter und somit auf direktem Weg zur Rotspitz.
Der Weg war halb so wild und mir kam auch niemand mit Klettersteigset entgegen (auch wenn manche glaube ich eins im Rucksack hatten). Somit hatte ich einen Gipfel mehr und mir zeitgleich den Weg durchs Tal mit ca. 300hm gespart. Die Rotspitz war somit Gipfel Nr. 3 an dem Tag. Weiter geht’s auf fast flachem Terrain zur Nr. 4, der Heubartspitze.
Jetzt kam der Teil, der mir bei der Planung gar nicht so bewusst war: Der Weg von der Heubartspitze zum Breitenberg sind die „hohen Gänge“, auch ein leichter Klettersteig. Nagut, den ersten Teil hatte ich ja auch schon absolut ohne Probleme geschafft, die Leute die mir entgegen kamen, sahen oft auch nicht so super bergaffin aus.
Im Endeffekt war der Weg perfekt, für mich ein Traum. Kein Spaziergang, ab und zu braucht man doch mal die Hände, aber sonst alles easy gehbar. Gut, dass mir die Zeit egal war, denn überholen war auf dem schmalen Grat doch schwierig und nicht jeder läuft so leichtfüßig wie ich. Da waren dann tatsächlich auch zwei Leute mit Klettersteigset angekettet. Letzter Gipfel Nr. 5 – Breitenberg erreicht!
Jetzt war ich schon gut 4 Std. unterwegs und meine Trinkblase war auch leer. Es ging aber nur noch bergab ins Tal und dann noch die 3km flach zum Auto. Auf dem Runterweg dann zum Glück einen Brunnen mit Frischwasser gefunden, ordentlich getrunken und nochmal ein Liter in die Trinkblase gefüllt („werd‘ ich jetzt eh nicht brauchen, aber lieber dabei, geht ja nur noch bergab“). Naja, am Auto war der Liter auch weg. Auf dem Runterweg ab dem Breitenberg bin ich schon gemütlich gelaufen, da ich langsam leichte Schmerzen im rechten Knie gemerkt habe. Nicht schlimm, aber man muss ja nicht übertreiben. Ich hatte ja keine Ahnung was die nächsten Wochen noch kommt ?
Nach 5,5 Std., 30km und 2060hm war ich wieder am Auto, die letzten 3km im Flachen hätte ich mir gerne gespart.
Fazit: Super Tour, so viel Spaß hatte ich noch nie in den Bergen. Anspruch genau wie geplant, Zeitdauer wie geplant, lediglich die Parkplatzsituation war doof. Jetzt erstmal dem Knie etwas Ruhe gönnen.
Jaja, das Knie… das und mehr gibt’s an Silvester in einem zweiten Post!