Packen – Di, 20.08
Gerade am Abend vorher war ich von der Decibel (Festival in den Niederlanden) wieder gekommen und schon hieß es wieder packen für den diesmal einzigen wirklichen Urlaub 2024. Es geht für 2+ Wochen mit Valentin (Vale) in die Berge. Geplant sind erstmal die Watzmannüberschreitung, danach den Königsjodler Klettersteig und dann weiter zum großen Priel. Was wir in der zweiten Woche machen, ist noch unklar – wahrscheinlich geht’s Richtung Südtirol.
Nachdem ich also am Dienstagvormittag nochmal laufen war, hieß es schnell Sachen zusammen räumen, um ca. 17 Uhr kam Vale mit seinem 32 Jahre alten VW T4 Bus vorbei und wir luden mal sporadisch ein. Anschließend gings zu ihm und wir packten seine Sachen ein.
Abfahrt und Aufstieg Watzmannhaus – Mi, 21.08
Mittwochfrüh um ca. 7 Uhr holte mich Vale ab und wir fuhren bestens gelaunt mit unserer Urlaubs-Überraschungs-Playlist nach Ramsau. Wir hatten in den letzten Monaten eine Spotify-Playlist gegründet, wo wir Tracks für den Urlaub hinzufügen. Dazu war ausgemacht, dass wir nie gucken, was da schon so drin ist – daher Überraschungsplaylist.

Um kurz vor 12 Uhr gings dann los in Richtung Watzmannhaus. Schon nach ca. 45 Min. spürte Vale jedoch schon Druckstellen an der Ferse. Sein eigentlich gewollter Bergschuh hat sich leider kurz vor dem Urlaub verabschiedet und den Alternativschuh sind die Füße nicht gewohnt… Mit Blasenpflaster lies es sich dann aber aushalten.


Nach ca. 2,5 Stunden und 1300 hm erreichten wir das Watzmannhaus noch im trockenen. Für den Nachmittag war nämlich Regen gemeldet und wir waren geistig schon auf einen Aufstieg im Regen vorbereitet.



Jetzt hatten wir noch gut 3,5 Stunden bis zum Abendessen. Glücklicherweise lernten wir direkt einen Vater mit Tochter kennen und haben so den Nachmittag und Abend mit Kartenspielen und netten Gesprächen verbracht.
Ich hatte ja mit einer sehr touristischen Hütte gerechnet, tatsächlich war sie allerdings nicht anders als andere große Berghütten, mit einer Ausnahme: Es gab eine persönliche Zimmerführung mit konkreter Bettenzuweisung im Lager. Vielleicht haben sie das aber auch nur gemacht, weil die Hütte für die kommende Nacht komplett ausgebucht war.


Watzmannüberschreitung – Do, 22.08
Um 7 Uhr gings los und wir folgten der Kolonne in Richtung Hocheck, dem ersten Gipfel der Überschreitung. Kolonne klingt schlimmer, als es war. Wie wir so mitbekommen haben, sind einige auch schon um 5 oder 6 Uhr los gelaufen und einige waren auch noch an der Hütte, als wir los sind. Es hat sich also ganz gut verteilt.




Bis zum Hocheck ist es noch ein normaler Bergweg, kein Steig. Dort geht dann die eigentliche Überschreitung los. Am Gipfel großes Getummel. Personen, die nur zum Hocheck laufen, andere die Klettersteigsets anziehen – die Überschreitung ist kein Klettersteig, sondern lediglich ein alpiner Steig, welcher zum Teil drahtseilgesichert ist. Und genauso hat es sich für uns auch angefühlt. Es ist einfach Bergwandern, wo man recht häufig auch mal die Hände braucht. Man hat nur das abschreckende Gefühl, dass es schwieriger sein könnte, weil im Internet ja viel auch gewarnt wird, dass das sehr schwierig ist und gefühlt alle zwei Wochen jemand tödlich verunglückt.

Wir liefen also vom Hocheck über die Watzmann-Mittelspitze bis zur Südspitze. Umso weiter wir fortgeschritten waren, umso weniger Leute wurden es. Tatsächlich haben wir aber niemanden gesehen, wo wir uns gedacht haben „er/sie scheint etwas überfordert zu sein“. Die Beschreibungen scheinen Wirkung zu haben.








Von der Südspitze gings jetzt „nur“ noch bergab. Naja, das „nur“ ist hier bewusst in Anführungszeichen. Knapp 2000hm mussten wir jetzt noch runter bis zum Auto. Und die ersten ca. 1300hm war das nochmal richtig grobes, felsiges Terrain. Alles andere als entspannt. Das hat die Knie und Füße nochmal auf die Probe gestellt. Auf dem Weg gab’s noch ein ganz besonderes Erlebnis: Ein Steinbock ist mit uns abgestiegen – also er drei Schritte und hat dann wieder zwei Minuten auf uns lahme Menschen gewartet.

Er war überhaupt nicht scheu, das war ziemlich cool. Ich glaube er findet es eigentlich amüsant, wie sich Menschen da runter quälen, was für ihn ein Spaziergang ist.


Aus dem felsigen Gelände raus blieb noch aus dem Tal raus zu laufen – ca. 9km, 700hm bergab. Auf dem Weg kehrten wir kurz ein und kamen dann gegen halb 4 am Auto an.





Tour-Fazit
Eine durchaus sehr schöne Runde, die den Hype schon verdient hat. Und trotz des Hypes ist selbst in der Ferienzeit an einem Tag mit gutem Wetter nichts überfüllt.
Weiterreise

Nachdem wir den Bus mal ordentlich sortiert haben (am Mittwochmorgen kamen doch noch ein paar Taschen, etc. dazu) suchten wir uns einen Campingplatz nicht allzu weit von unserem nächsten Ziel, dem Hochkönig, und fuhren nach kurzem Einkaufsstopp auf den wundervollen Campingplatz am Bauernhof. Die Inhaberin führte uns herum und wir genossen es endlich duschen zu können.
Ein durchaus erfolgreicher Start in den Urlaub.
Anmerkung: Tut mir leid, dass man die Bilder nicht anklicken und größer angucken kann. Ich wollte dem neuen WordPress-Editor nochmal eine Chance geben… Bei der einen Chance wird es bleiben.
Mir gefallen diese kleinen „Bilder – Ansammlungen“, damit es nicht nach zu viel Bildern aussieht. Die kann man, muss sie aber nicht größer machen .
PS: ich hab sie natürlich alle in groß angeschaut. 🤩