Nachdem dieses Jahr kein großer Urlaub geplant ist, dachte ich mir, dass ich eigentlich auch mal über kleinere Touren und Ausflüge bloggen könnte. Die letzten drei Tage eignen sich dafür glaube ich als super Einstieg.

Innsbruck

Innsbruck Teil 1 – Trampolinhalle & Höttinger Alm

Mehr als ein Jahr hat es gedauert, bis ich endlich mal wieder meinen Kumpel Markus in Innsbruck besucht habe und wir dort gemeinsam zum biken sind. Damals habe ich das nur in meiner „Jahreszusammenfassung 2019“ erwähnt. Diesmal etwas ausführlicher.

Freitagabend bin ich also nach Innsbruck gefahren und wir hatten zwei Touren für Samstag und Sonntag im Auge. Der Wetterbericht sah für Samstag aber gar nicht gut aus. Naja abwarten.

Samstagvormittag. Regenschauer, mal stärker, mal schwächer. Verschiedene Wetterberichte sind sich einig, dass es wohl den ganzen Tag noch regnen wird. Wir entschlossen uns erstmal in die Trampolinhalle in Innsbruck zu gehen und dann vielleicht nachmittags noch zu radeln.

Die eine Stunde durch die Gegend hüpfen war wieder mal ganz schön anstrengend… Die Halle in Innsbruck ist cool, bieten sogar einen Hindernisparcours, was ich aus der Halle in Nürnberg nicht kannte. Sonst würde ich sagen bietet die Nürnberger Halle mehr, da sie deutlich größer ist und günstiger (19€ vs. 12€).

Zurück zum eigentlichen Vorhaben: Biken. Das Wetter war nicht wirklich besser. Aber aktuell regnete es wenigstens nicht. Also haben wir uns nachmittags noch für ne kleiner Runde aufs Rad geschwungen und sind zur Höttinger Alm geradelt.

Markus im Nebel
Hochweg im Regen

Innsbruck ist da genau das Gegenteil von dem, was ich jetzt dieses Jahr aus Kempten gewohnt bin. Nix mit irgendwo hin radeln und dann geht’s hoch. Nein. Hier geht’s direkt bergauf (Innsbruck liegt übrigens auf ungefähr 580m, somit tiefer als Kempten ~690m). Anfangs hat es etwas genieselt, was man bergauf aber gar nicht gemerkt hat. Geschwitzt haben wir beide bei der hohen Luftfeuchtigkeit auf jeden Fall kräftig. Sogar eine kleine „Abfahrt“ auf dem Hochweg hab ich nicht so gern gesehen, da es mit Wind sofort eiskalt war.

Fast oben – eine tolle Stimmung ist so Regenwetter ja schon

Etwa 200hm vor der Höttinger Alm hat es dann nochmal kräftiger angefangen zu regnen. Naja, die Klamotten waren eh schon klatschnass geschwitzt, also hielten wir es nicht für nötig jetzt nochmal anzuhalten und die Regenjacke raus zu kramen unter der man noch mehr schwitzt. In der Höttinger Alm wars dann zum Glück super warm und wir konnten uns bei einer Brotzeit erstmal aufwärmen und umziehen. Markus konnte mir glücklicherweise ein Shirt leihen, weil ich Held natürlich mein Wechselshirt vergessen hatte…

Nach der Stärkung gings in voller Regenmontur wieder bergab (inkl. eines kleinen Trails) und zurück zu Markus nach Hause.

Bikers only
Bikers only.
Trail mit Blick auf Innsbruck
Trail mit Blick auf Innsbruck

 

Innsbruck Teil 2 – Patscherkofel

Am Sonntag (12.07) war den ganzen Tag Sonne angesagt, also perfekt für eine größere Tour. Natürlich sind wir wieder später los gekommen als geplant… Beim anbremsen an die erste Ampel fällt mir auf, dass meine Vorderradbremse verdächtige Geräusche macht. Ein Blick zur Bremse genügt: Die Bremsbeläge sind runter. Zum Glück ist Innsbruck ne Bikerstadt und es gibt einen Radladen, der auch Sonntags geöffnet hat, denn meine Ersatzbeläge hatte ich natürlich nicht dabei. Also der Laden hatte offen, aber keinen Verkäufer… Nach 20 Minuten warten, kam der dann irgendwann mit anderen Kunden zurück und nach einer halben Stunde hatte ich dann endlich meine neuen Bremsbeläge und konnte umbauen.

Bremsbelagwechsel

Mit frischen Belägen gings dann endlich los. Ich wusste, dass unser Ziel, der Patscherkofel, 2246m hoch liegt, also es ohne kurze Abfahrten schon mal mindestens 1700hm werden, dafür nicht allzu viel Strecke (ca. 50km). Ich dachte mir „nagut, ich bin ja schon zweimal über 100km mit über 2000hm dieses Jahr gefahren, da stellt das kein großes Problem dar“. Naja, nicht ganz richtig gedacht. Denn die 1700hm sind hier am Stück, häufig mit Steigungen über 20%. Nach kurzer Pause an der ersten Hütte zum Trinken auffüllen fiel mir auf, dass sich das Treten irgendwie komisch anfühlt. Angehalten und mal an der Kurbel mit der Hand gezogen. Oh ja, die hat etwas Spiel und wackelt hin und her. Nach 14 Jahren meinte das Tretlager wohl doch mal, dass es jetzt wohl genug wäre. Naja, jetzt wusste ich wenigstens woher das etwas seltsame Gefühl herkam und, dass es nicht kritisch ist und ich auch nichts weiter kaputt mache, wenn ich weiter fahr.

Kurz darauf sind Markus und ich beide in ein massives Hungerloch gefallen und mussten dann doch auf dem Hochweg schon was essen (es war etwa 15 Uhr und wir hatten seit dem Frühstück, 9 Uhr) nichts mehr gegessen).

Patscher Alm
Einkehr bei der Patscher Alm mit Blick ins Stubaital

Mit vollen Energiespeichern waren dann die restlichen 550 hm auch nicht mehr das große Problem. An der Patscher Alm waren wir übrigens die einzigen mit echten Fahrrädern, alle anderen hatten Ebikes… Einer der Ebiker hat an der Hütte nach einer Steckdose gesucht, wir haben uns schon gewundert, wie weit er gefahren sein muss, dass sein Akku jetzt schon leer ist. Auf dem weiteren Weg nach oben war uns schnell klar, warum der Akku nicht lange hält: Er überholte uns mit einem Affenzahn am Anstieg. Klar, wenn man das Bike auf Turbo stellt, dann hält der Akku auch keine 1700 hm.

Kühe nahe der Bergstation
Nicht nur wir genießen die Aussicht

Am Gipfel trafen wir den Ebiker dann wieder, ohne sein Ebike. Der Finne erklärte uns, dass er die letzten km zu Fuß gelaufen sei, da sein Akku leer sei. Und dann rechtfertigte er sich, dass es ja auch mit einem Ebike ganz schön anstrengend ist und er auch richtig was geleistet hat. Ähm, ja nein. Wenn er mit dem Ebike im Turbomodus 1700hm fährt, hat er so viel geleistet, wie Markus und ich nach 300hm… Das ist nicht ansatzweise vergleichbar (Ein Ebike-Motor hat etwa 250W, ich habe durchschnittlich über die Tour etwa 120W getreten). Aber gut, wenn er glücklich ist. Wenigstens hat er in seiner Instagram-Story auch ganz klar mehrfach erwähnt, dass er das mit dem Ebike fährt, das finde ich super. Und er hat natürlich auch ein Foto von uns gemacht ?

Gipfel Patscherkofel
Am Gipfel des Patscherkofel (2246m) – 1700m über Innsbruck
Gipfelkreuz Patscherkofel
Ein Kreuz gibts natürlich auch
Aussicht Patscherkofel
und eine super Aussicht

Oben wars mit dem Wind sehr kalt, also haben wir uns recht schnell wieder auf den Rückweg gemacht. Die Abfahrt war traumhaft, nachdem es jetzt schon nach 19 Uhr war, stand die Sonne nicht mehr so hoch und es kam schon ein Hauch von Abendstimmung auf.

Abendstimmung über Innsbruck
Abendstimmung über Innsbruck

Dadurch, dass wir erst um kurz nach 8 wieder zurück waren, hatte Isa (Markus Freundin) sogar schon gekocht. Nach dem leckeren Auflauf hieß es für mich schnell duschen, packen und zurück ins Allgäu. Am Sonntagmorgen hatte ich nämlich schon einer Bergtour am Montag zugestimmt.

Um halb 1 war ich dann zurück in Kempten, hab das Auto ausgeladen und bin ins Bett.

  • 55km, 1800hm, 4:53 Std. Fahrzeit
  • Link zur Tour auf Sigma oder Strava.

 

Allgäu / Tirol

Wanderung: Bieberkopf – Rappensee

Montag früh also noch schnell was zum Essen für die Wanderung einkaufen und los gings. Andrea, eine Referendarin in Kempten, welche ich im Hauptseminar kennengelernt habe, kam am Montag früh erst von ihrem Freund in Franken zurück ins Allgäu und ist sozusagen direkt in mein Auto umgestiegen. Wir sammelten noch Jenny ein, mit ihr hatte ich am Sonntag kurz geschrieben und sie hat spontan beschlossen auch mitzukommen, weil sie Montag sowieso frei hatte.

Auf etwa halben Weg nach Lechleiten in Tirol fiel einer/m von uns auf, dass er/sie die Wanderschuhe vergessen hat. Also nochmal zurück ? So kamen wir dann doch erst um 12:15 Uhr in Lechleiten los. Geplant für die Tour sind etwa 7 Stunden. Gut, dass es bis halb 10 hell ist.

Bieberkopf in Sichtweite
Der Bieberkopf von Anfang an in Sicht

Andrea klettert sehr viel und auch Jenny ist häufig beim Bouldern oder manchmal am Fels, daher war ich natürlich die Attraktion, als es am letzten Stück zum Gipfel dann doch etwas felsiger wurde 😉 Auch wenn ich immernoch (sorry Andrea^^) kein Interesse am Klettern an sich habe, finde ich solche Wege, bei denen man auch mal die Hände braucht schon ganz cool und gehören auch irgendwie zu einer richtigen Bergtour dazu. Hier war jetzt kein Stück dabei, wo ich irgendwie ansatzweise Schwierigkeiten hatte, heißt für die nächste Tour können wir uns steigern 😉

Grat am Bieberkopf
da kam die Wolke schon angeschlichen…
Hochweg Bieberkopf
kurze Zeit später sind wird mittendrin 😉

Natürlich hing gerade eine hartnäckige Wolke am Gipfel des Bieberkopf (2599m), als wir oben waren. Dank zweier Kletterer, die wir oben getroffen haben (was fast die einzigen Leute auf der ganzen Tour waren, Berge ohne Lift sind einfach die besten) haben wir auch ein Gipfelbild von uns dreien.

Gipfel Bieberkopf
Gipfel Bieberkopf (2599m) – höchster Punkt der Wanderung aber gerade mal etwa ein Viertel des Weges

Jetzt gings weiter zum Rappensee. Der Weg war teilweise nicht ganz so einfach, da es über lose Geröllfelder oder Schneefelder ging. Den Spuren im Schnee nach, ist, zumindest am Montag, niemand vor uns diesen Weg gelaufen.

Schnee am Bieberkopf
Der schnellste Weg durch den Schnee 😉
Spaß im Schnee
Spaß darf natürlich nicht fehlen 😉
Blick zurück
Blick zurück – da kommen wir her
Ellbognerspitze und Peischelspitze
Traumhafter Ausblick, das Spitze rechts müsste die Ellbognerspitze sein, ganz links das Hohe Licht, der zweithöchste Berg der Allgäuer Alpen

Dadurch, dass wir so spät los sind, hatten wir am Rappensee und auch auf dem Weg zurück nach Lechleiten ein sehr schönes warmes Licht. Einfach schön dort oben, wenn man so alleine ist.

Blick über den Rappensee Richtung Oberstdorf
Blick über den Rappensee Richtung Oberstdorf
Rappensee
Rappensee
Kuh vor Bergen
So ganz allein ist man doch nicht 😉

Um kurz nach 8, also nach etwa 8 Std mit Pausen waren wir zurück am Auto und es ging zurück nach Hause 🙂 Eine tolle Tour mit tollen Ausblicken und einer Menge Spaß.

  • 15,5km, 1435hm, 8 Std. gemütlich mit Pausen
  • Link zu Strava

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