Vorbereitung

Warum muss der Radtag genau heute sein? Oder anders: Warum muss es letzte Nacht geschneit haben? Naja, geistig war ich bereits drauf eingestellt und die schlimmsten Befürchtungen sind eingetreten. Aber fangen wir von vorne an.

Webcam heute morgen, 7:30Uhr: Der Schneepflug fährt

In der Früh fragte ich in der Rezeption, ob ich am Nachmittag die Dusche nochmal benutzen kann. „Klar, kein Problem, ist ja offen.“. Cool, falls ich also durchgefroren zurück kommen sollte, kann ich mich direkt auf eine warme Dusche freuen.

Bevor es allerdings los gehen sollte, noch ein kleiner Ausflug zur Apotheke eine größere Wundauflage kaufen – meine sind zu klein… Danach auf einen Parkplatz bei Glurns. Jetzt wartete ich noch etwa eine Stunde, denn am Nachmittag sollte das Wetter besser werden. Auf drei Stunden bergauffahren um dann bei 0 Grad in der Wolke ohne Aussicht zu stehen hatte ich gar keine Lust.

Webcam 11:30Uhr – Ist das jetzt besser? Volles Vertrauen in den Wetterbereicht, dass es in ca. 3 Std besser ist

Tourstart

Ziemlich genau um 12 Uhr gings los. Die 3 geplanten Stunden hoch haben auch super gepasst. Anfangs waren noch ein paar Autos unterwegs, aber später niemand mehr – ich denke die wollten alle irgendwo zu den letzten Häusern. An Menschen mit Fahrrädern war wirklich alles vertreten: vom Liegerad, den absoluten premium Colnago Edelrädern (mit teils echt unfitten Leuten drauf 😅), E-Bikern die im Turbo Modus im vorletzten Gang hoch rasen bis zu zwei DSV Athleten auf Skirollern, die da einfach mal im 1-1er hoch schieben.

Heute nur ein Anstieg ;D
Ab hier hat dann kein Auto mehr was zu suchen

Ich habe beschlossen oben kurz, unten lang zu fahren und mir Thermounterhemd, Pulli, Regenjacke, Buff, Stirnband und Handschuhe mitzunehmen. Nachdem das nicht alles in die Trikot-Taschen passt bin ich mal mit der Trailrunning-Weste gefahren. Das ging auch echt gut.

Irgendwo da gehts hoch
Selfie zwischendurch

Kehre für Kehre schlängelte ich mich mit vielen Hundert anderen Radlern hoch. In zwei Kehren gab es sogar Verpflegung (Trinken) und in der letzten vor der Bergstation Kaiserschmarrn. Nachdem ich aber mal eine Zeit für die komplette Strecke haben wollte, bin ich druchgefahren. Auch wenn ganz unten noch eine Pinkelpause mit drin war.

Der Blick auf die letzten etwa 20 Kehren

Mein Wetterplan ging auf. Es war zwar bewölkt, aber die Sicht war immer einigermaßen gut.

Fast oben – ein Blick zurück
im Schnee angekommen

Oben dann großes wildes Treiben. Wie soll das bei gutem Wetter sein, wenn sicher noch viel mehr Leute fahren?

sooo viele Menschen

Nach Ankunft direkt umgezogen, erst danach ein paar Fotos gemacht. Daher gibt’s leider kein Foto von mir im Auffahrts-Outfit.

da komme ich her
und das bin ich – eingepackt für die Abfahrt

Selbst im Stehen wurde es mir jetzt langsam kalt. Aber es gab nunmal nur den Weg nach unten. Boah, ich habe noch nie so sehr gefroren auf dem Rad. Von Abfahrt genießen war da erstmal nix, ich wäre lieber nochmal 2000hm hoch gefahren, als einen Meter runter 🙈

Oh noch ein Schild, schön, erstmal wieder anhalten, ist eh wärmer 😀

Anfangs habe ich alle paar Hundert Meter angehalten um mich wieder ein bisschen auf Temperatur zu bringen. Der Fahrtwind war absoluter Killer. Wenn ich schon stand, habe ich mich fast dazu gezwungen auch mal die schöne Landschaft zu genießen. Aber innerlich wollte ich einfach nur noch ins Warme.

Ziemlich genau die Passhöhe vom Umbrail Pass

Ich glaube auch, dass ich solch eine Landschaft von der Straße aus nie so genießen kann, wie bei z.B. einem Traillauf wie vorgestern. Allein der Gedanke, dass hier jeder Dulli mit dem Auto/Motorrad hin kommt, nimmt mir das Gefühl, dass das was besonderes ist.

Es geht bergab

Ab schätzungsweise zwei Dritteln des Runterwegs wurde ich langsam etwas wärmer und konnte etwas entspannter Bergab fahren. Ist wirklich schön hier. Ich glaube bei angenehmeren Temperaturen hätte mir das wirklich um einiges mehr Spaß gemacht.

langsam werde ich wieder glücklich
Die Schweiz 🥰

Nach knapp 4 Stunden war ich zurück am Auto, lud mein Rad auf den Träger und stellte mich erstmal kurz in die Sonne. Das tat so gut. Mit drei Schichten, Buff, Kapuze, während andere im T-Shirt oder Pulli durch die Stadt liefen. Mir war immernoch nicht richtig warm. Also schnell den Kilometer zum Campingplatz und unter die heiße Dusche. Oh wie hat das gut getan.

 

Und gleich nochmal hoch

Diesmal aber mit Motorkraft. Schließlich will ich morgen mit Muskelkraft nochmal hoch 😆 Aber mit dem MTB von Bormio aus. Somit bin ich mit dem Bus da hoch gefahren, wo ich anderthalb Stunden vorher mit dem Rad runter kam. Die 20km haben fast 200km Restreichweite gekostet 😂

so durfte der Bus auch die Aussicht genießen

Der Abend war ziemlich entspannt. Nachdem ich wusste, dass ich auf dem Camper-Parkplatz hier sicher einen Platz bekommen würde, entfiel der Übernachtungsplatz-Suchen-Stress. Zudem wollte ich, nachdem ich jetzt so richtig in Italien bin, Pizza essen. Also auch kein „kein Bock auf Kochen-Stress“ ;D

Coole Deko in der Pizzaria

Ich freu mich auf Morgen. Es ist besseres Wetter angesagt und die MTB Strecke ist glaube ich ein echtes Highlight.

Ein Kommentar

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